Drei Nächte in Rom (Teil2)
Liam Gallagher-Konzert
Palazzo
dello Sport, Zuschauer: ca. 8.000 (15.02.2020)
Lazio Rom - Inter Mailand
Stadio Olimpico, Zuschauer: ca. 72.000, Auswärtsfahrer: ca. 7.000 (16.02.2020)
Am
Sonntagmorgen startete ich mit ziemlich verbeulter Rüstung in den
Tag. Zwar keine Kopfschmerzen, aber fit wäre geprahlt. Gegen 10:30
wackelte ich in die Dusche und richtete mich her. Irgendwann meldete
sich Mr. Belvedere und ließ anklingen, dass man sich in gut 15
Minuten in der Lobby treffen wolle, um dann in die City zu fahren. Das
klang nach einem Plan. In der Empfangshalle angekommen sah ich Big
John und Mr. Belvedere. Einer fehlte doch noch?! Firestarter würde
uns nicht begleiten. Er wurde nur in Boxershorts in seinem Zimmer
gefunden und das würde auch erstmal so bleiben. Haha...das sagt doch
alles. Wir nahmen die Bahn zum Colloseum. Wir umrundeten es und
versuchten krampfhaft als interessierte Touristen zu wirken. Dies
hielt aber nicht lange vor. Die Tommys sehnten sich nach einem Pub.
Kurzer Hand suchten wir das Irish Pub "Shamrocks" wieder
auf. Auf dem Weg dorthin ließen sich die beiden immer wieder von den
lästigen schwarzafrikanischen Straßenhändlern anlabern. "Hey
my friend..." ging es in einer Tour. Im Pub angekommen steuerte
ich direkt die Bar an, orderte eine Cola und suchte uns einen Tisch
im Außenbereich. Die zwei Inseläffchen kamen direkt hinterher,
jeder mit einem Pint in der Hand. Gut, wenn man den Hals nicht
voll bekommt?!
Zu
ihrer zweiten Runde startete ich meine erste. Wir besprachen die weitere Vorgehensweise bezüglich des Fußballspiels am Abend.
Lazio Rom traf auf Inter Mailand. Der Tabellendritte empfing den
Ligaprimus der Seria A. Als gewissenhafter Germane wollte ich mir
keine organisatorischen Fehlleistungen erlauben und deckte mich im
Vorfeld mit einem Ticket ein. Plan der Engländer war es, sich auf
dem Schwarzmarkt Tickets zu kaufen. Mein Hinweis, dass die Karten
personalisiert seien ignorierten sie gänzlich. Irgendwann meldete
sich doch der Hunger. Nebenan war eine hochfrequentierte, kleine
Pizzeria in der sehr viele Einheimische verkehrten. Besser geht
es ja nicht mehr und wir fanden Einlass. Ich gönnte mir zwei Stücke Pizza und eine hausgemachte Lasagne. Big John und Mr. Belvedere aßen
sich quer durchs Pizzasortiment. Kenner der englischen Küche können
durchaus nachvollziehen, welche Geschmacksexplosion die beiden
traurigen Figuren gerade erlebten. Ich wartete dann irgendwann vor
der Tür, es dauerte mir einfach zu lange. Nach dem Festmahl stand
erstmal ein Verdauungspint an, also zurück in den Irish Pub. Der
Aktionsradius war mal wieder sensationell. Ich drängte dann darauf,
dass man sich ja noch einiges ansehen könne. Gesagt getan. Bei
frühlingshaften Temperaturen liefen wir Richtung Trevibrunnen. Nun
meldete sich Firestarter wieder unter den Lebenden. Er sei in der
Metro und würde in einigen Minuten hier sein. Wir warteten in der
römischen Sonne und ärgerten uns, dass wir keine Sonnenbrillen
dabei hatten. Insgeheim hoffte ich ja, dass die beiden sich einen
Sonnenbrand auf ihren Glatzen holten. Wenn man schon Engländer sein
will, dann auch richtig, oder?
Als
der Nachzügler endlich eintraf, spulten wir das Sightseeing mit
Trevibrunnen sowie Spanischer Treppe ab, ein Eis gab es natürlich
auch noch für jeden. Unterwegs kreuzte der Fanshop des SS Lazio Rom
unseren Weg. Die Jungs gingen direkt hinein und fragten nach Tickets für
das abendliche Spiel. Es gab noch wenige Restkarten. Diese waren wie
meine auf der Haupttribüne und sollten 100,- € kosten. Das war
ihnen natürlich zu viel. Dann halt nicht. Der Schwarzmarkt würde
sie nicht glücklich machen, dachte ich noch so bei mir. Wir erklommen
die Spannische Treppe und genossen die Aussicht und das gute Wetter.
Die Briten dürstete es erneut und sie steuerten das nächstbeste Cafè
an. Die Wartezeit von 20 Minuten störte sie nicht. Als wir einen
Platz auf der Sonnenterrasse zugewiesen bekamen, warf ich einen Blick
in die Karte. Schlappe 8,- € für eine Cola Light, 13,- € für
einen Aperol Sprizz.....Danke, ich bin raus. Die Kerle von der Insel
schien dies nicht zu verunsichern und sie blieben geschlagene 90
Minuten in dem Laden und ließen es sich gut gehen. Ich nutzte die
Zeit, um noch eine Kirche zu besichtigen und natürlich um Leute zu
beobachten. Gleichzeitig vertrieb ich immer wieder die Mumbai-Connection, die mir ihre fu****g Selfie-Sticks aufschwatzen wollten.
Irgendwann kamen die feinen Herren zurück aus ihrem Schnicker-Cafè.
Sie teilen mir mit, dass das Sightseeing für sie nun beendet sei und
sie nun in einen Pub wollten. Ach, sind sie nicht herrlich?
Nach
einem Fußmarsch durch die nobelste Einkaufsstrasse von ganz Rom
mussten wir nur noch um zwei, drei Ecken und schon standen wir vor
dem "The Highlander" Scotish Pub. Draußen sitzen war
nicht, da sich der Pub in einem Kellergewölbe befand. Unten
angekommen mußten wir uns als erste dem freien WiFi geschlagen
geben, wir waren alle zu blöde es in Gang zu bringen. Egal. Der Pub
war gut gefüllt. Schräg gegenüber saß eine Gruppe Schotten die
sich richtig abschossen. Mein lieber Mann, am Glas haben die alles
gegeben. Am Nebentisch saß ein Villa-Fan begleitet von seiner
Trulla. Er schaute das Aston Villa-Spiel gegen Tottenham und sie
tippte desinteressiert auf ihrem Handy rum. Offensichtlich sind
die Brummies bei den Schotten ebenfalls nicht all zu beliebt. Über das
Spiel hinweg musste er sich einige Sprüche gefallen lassen. Das
konnte Südlondon nicht auf sich sitzen lassen und verarschte den
jungen Mann ebenfalls. Mir war es egal. Als dann Villa in der
Nachspielzeit durch einen eklatanten Abwehrfehler auch noch 2:3
verlor, war der Gute endgültig bedient und die beiden gingen.
Schönen Tag noch. Gegen 18:00 Uhr, nach einigen Runden Tennent's, fragte
ich in die Runde, wann wir denn zum Stadion wollten, schließlich
brauchen die werten Herren ja noch Tickets. Zu meiner Überraschung
eröffneten sie mir, dass sie doch lieber hier im Pub bleiben wollen.
Soll mir recht sein, ich verabschiedete mich und wir wollten uns dann
nach dem Spiel in einer anderen Gaststätte wieder treffen.
Im
Vorfeld hatte ich schon in Erfahrung gebracht, dass die Anreise zum
Olympiastadion doch etwas komplizierter ist. Weder die Metro noch
einer der vielen Busse fuhren direkt zum Stadion. Mit Hilfe meiner
Öffi-App fand ich einen Weg grob in Richtung Stadion. Ich lief
zur Metro-Station Spagna und fuhr zur Station Lepanto. Das war auch
kein Problem. Von hier an nur noch den Bus und etwa 1km zum
Triumpfort der WM'90. An Lepanto angekommen fix die Treppen hoch und
schon.....hmm, gute Frage! Ich stand an einer Kreuzung und in alle 4
Richtungen konnte der potentielle Bus fahren. Ich schaute mir alle
Fahrpläne, sie hingen gut 2 1/2 Meter über der Straße an.
Glücklicherweise war es noch nicht dunkel und ich musste auch nicht
gegen das Licht der Straßenlaterne schauen. Na, Herzlichen Dank
auch. Ich hatte keinen Plan wo ich hin musste. Die App zeigte auch
nur Quatsch an. Ich stellte mich nach einiger Recherche an einem
Busstop an, in der Hoffnung, richtig zu stehen. Plötzlich kamen 4
Brecher vom Balkan auf mich zu und fragten, ob hier der Bus zum
Stadion abfuhr? Keiner der Kollegen war unter 1,90 Meter, hatte weniger als
100kg und war nicht unter 45 Jahren. Ich erwiderte ihnen, dass ich es
hoffe. Als der Bus ankam schickte der Fahrer uns quer über die
Kreuzung zu einer anderen Haltestelle. Dort angekommen standen wir
vor dem gleichen Problem, welcher Bus wäre wohl der richtige? Da ich
nicht aus Dummbach, bin folgte ich einfach einer Gruppe Italiener mit
Lazio-Schal. Sie stiegen in einen Bus und auf gut Glück stieg ich
dazu. Nach gut 20 Minuten Fahrt kamen wir an einer Art Busbahnhof an.
Von da aus lief ich ihnen hinterher. Nach gut 2 km Marsch konnte man
das Flutlicht erkennen. Ich bin schon ein Fuchs. Das ich mir die
Nummer des Busses nicht gemerkt hatte, sollte bestimmt kein Problem
werden. Nee, natürlich nicht?!
Am
Stadion angekommen stellt ich mich an meinem Eingang an. Bis ich den Stadionumlauf erreichte, wurde mein personalisiertes Ticktet dreimal(!)
kontrolliert. Eine Taschenkontrolle oder Ähnliches fand gar nicht
statt. Wichtig, dass Prioritäten gesetzt werden. Ich suchte meinen
Platz und schaute mich um. Was eine herrliche Bruchbude es doch war.
Hier hat sich seit Jahrzehnten nicht viel geändert. Beinfreiheit war
selbst auf der Haupttribüne ein Fremdwort. Um mich herum saßen
Lazio- als auch ein paar Inter-Fans. Die Atmosphäre war schon
großartig. Irgendwann wurde das Flutlicht ausgeschaltet und sie
sangen ihre Clubhymne. Meine lieber Schwan, das war schon geil. Laut
war es obendrein. Das Licht ging wieder an. Dann ließen sie ihren
Adler von der Hauptribüne auf den Platz fliegen. Das hat schon was. Meine Hoffnug, dass sich der König der Lüfte eine der vielen Möven
greifen würde, erfüllte sich leider nicht. Dieser Seeadler war zu
dem richtig mächtig. Klasse! Beim deutschen Bundesligisten lässt
sich die faule Sau "Attila" herein tragen. Der feine Unterschied. Beide Kurven
zeigten eine Choreo aus Pappschildern. Offensichtlich besteht eine
gewisse Freundschaft zwischen beiden Clubs. Die
Mannschaftsaufstellung wurde verlesen und dann ging es auch schon
los. Es entwickelte sich zu meiner Überraschung ein sehr schnelles
und auch gutes Spiel. Die Laziokurve war sehr laut und das obwohl
es hier, dank der Stadionlaufbahn, doch sehr weitläufig ist. Ein herrliches Pfeifkonzert erntete Inters de Vrij bei jeder Ballberührung. Als Holländer ist das natürlich gerechtfertigt, aber in diesem Fall lag es wohl eher daran, dass der werte Herr früher bei Lazio kickte. Auch die
gut 7.000 Interfans machten zwischenzeitlich gut Alarm. Wer sagt, die
italienischen Kurven seien tot, der hat das hier noch nicht erlebt.
Mag sein, dass es daran lag, dass die Bude voll war, aber das war schon
top. Das Spiel war ziemlich ausgeglichen, aber kurz vor dem
Halbzeitpfiff erzielte Ashley Young das 0-1 für Inter.
Brachial wurde das von dem Anhang der Lombarden gefeiert. Dann war
Halbzeit. Warum im Block von Inter etwa 5 Minuten nach Halbzeitbeginn
eine Bengalfackel gezüdet und auf den Boden geworfen wurde, wird wohl auf ewig das Geheimnis dieses Tifosis bleiben. Sinnlose Aktion. Da mir die
Musik in der Halbzeit extrem gut gefiel, blieb ich einfach an meinem
Platz stehen und bewegte die Hüften rhythmisch zu den Italo-Pop-Rhythmen. Mich kennt hier ja niemand. In Halbzeit zwei drehte Lazio
förmlich auf und ein gewisser Ciro Immobile zeigte, dass er doch
kicken kann. Durch Elmeter erzielte er den Ausgleich und in der 70.
Minute schoss Savic das Siegtor für Lazio. Party pur im weiten
Rund. Geil. Auffällig war, dass in beiden Blöcken die gleiche
Ultrafahne "Diabolo" immer wieder wehte. Diese gehörte
offensichtlich zu Lazios "Irriducibili". Also, es besteht
doch eine Verbindung. In Italien kenne ich mich zu wenig aus, um das
genauer zu beschreiben. Nach dem Schlusspfiff verwandelte ich das
Stadio Olimpico in ein Tollhaus. Spätestens als Galas "Freed
from desire" gespielt wurde und die ganze Curva Nord eskalierte
mußte ich auch mitmachen...."lalalalalalala". Dieser
Besuch hatte sich gelohnt. Ha, sind die Inseläffchen selbst Schuld.
Ich verließ das Stadion mehr als zufrieden.
Ohh...wie
komme ich nach Hause? Ich wende wohl die gleiche Taktik an wie beim
Hinweg. Einfach den Italienern hinterher. Sollte sich keine Option
ergeben, dann einfach den Busbahnhof ansteuern den ich beim Hinweg
schon nutzte. Letztendlich landete ich tatsächlich wieder am
Busbahnhof. Nun hatte ich das Problem, das ich vor dem Spiel
verdrängte.Welche Busnummer ist die richtige? Ich aktivierte wieder die App. diese zeigte mir
Buslinien an die hier aber nicht abfuhren. Somit fragte ich einen
Busfahrer. Der musste es wissen. "Seven Zero" sagte er auf
meine Frage, wie ich zu Lepanto zurückkommen könne. Ich schloss
daraus, ich sollte den Bus 70 nehmen. Laut Fahrplan kam dieser in 5
Minuten. Kam er aber nicht. Ich dreh durch! Nach gut 15 Minuten kam
dann der besagte Bus. "Nöö...der Bus fährt nicht dahin" meinte der ankommende Busfahrer und zeigte auf den Bus, bei dessen
Fahrer ich vorher gefragt hatte. Ich lief zurück und fragte erneut.
Jetzt sagte der erste Busfahrer, ich könne mitfahren. Willkommen in
Italien. Nach zwei Stationen kam ich an der Metro-Station Lepanto
an. Wieso hat es auf dem Hinweg gut 20 Minuten gedauert und jetzt war
ich nach zwei Stationen am Ziel? Egal, ich war da und brauchte nur noch
die letzte U-Bahn zurück gen Hotel nehmen. Auf Pub hatte ich keine
Lust mehr. Ich hatte Hunger, denn Essen kam heute irgendwie zu kurz. Am
Bahnsteig angekommen warteten mit mir gut 70-80 Leute. Das war doch
ein gutes Zeichen. Eine Bahn kam nicht. Nach ner Viertelstunde fragte
eine Frau einen Bediensteten der Metro ob noch eine U-Bahn fuhr. Der
antwortete nur salopp mit "Maybe". Eyy, das darf doch gar
nicht wahr sein? Weitere 10 Minuten warteten wir. Dann kam ein
anderer Mitarbeiter der Metro. Dieser teilte uns mit, es fahre keine
Bahn mehr und wir sollen nach Hause gehen. Ohh, ein Spaßvogel. Es
half nichts, ich musste wieder hoch auf die Straße. Die Italiener
verflüchtigten sich in alle Himmelsrichtungen. Da stand ich nun.
Kaum noch Akkuleistung im Handy, hungrig, kein Taxi in Sicht und
überfordert mit den Fahrplänen der Römer Busse. Mit Hilfe der App
und auf gut Glück entschied ich mich für einen Bus und fuhr mit ihm
einige Stationen. Dann wieder raus. Die Busfahrer waren keine
wirkliche Hilfe, sprachen sie doch fast kein englisch. Ich kam mir
vor wie bei den Franzacken. Dann in den nächsten Bus und weiter.
Plötzlich hatte ich den Eindruck, ich sei im falschen Bus. Zumindest
suggerierte es mir die App. Also, wieder raus. Am Fahrplan mich noch
mal schlau gemacht...Fuck, war der richtige Bus, und der Letzte
dieser Linie für heute. In diesem Moment steigt der Selbsthass
richtig an. Ich musste mir eine neue Strategie einfallen lassen.
Zwischenzeitlich funkte mich Mr. Belvedere an, sie würden nun den
"Highlander"-Pub verlassen und in Hotelnähe noch paar
Pints nehmen. Für so einen Quatsch hatte ich nun keine Zeit. Ich war
ja irgendwie "Lost in Rome". Ich hatte keine Ahnung wo
genau ich war und wo ich hin mußte. Ich riss mich zusammen,
allerdings erst nach dem ich mich über die Situation, die Italiener,
das Chaos und diese scheiss Busse lautstark ausgekotzt hatte. Vorbeilaufende Passanten schenkten mir nur ungläubige Blicke. In den
nächstbesten Bus stieg ich wieder ein. Dieser sollte grob in
Richtung Hauptbahnhof fahren. Ich schaute mir die Fahrgäste an, ich
war der einzige Europäer im Bus. Na prima! Auf der anderen Seite
vielleicht auch die Chance doch in Richtung Hauptbahnhof zu kommen.
Am Ankunftstag zeigte sich ja ein ähnliches Bild rund um den
Bahnhof. Da die Stationen aus Prinzip schon nicht angesagt wurden,
streckte ich an jeder Haltestelle den Kopf aus der Tür,um zu
schauen ob mir die Gegend bekannt vorkam. Nach gut 20 Minuten hatte
ich den Eindruck den Bahnhof Termini erspäht zu haben. Mit Mutombo,
Mekeke und Boubacar stieg ich dann aus. Puuh, Glück gehabt. Ich
stand schräg gegenüber vom Bahnhof. Glücklicherweise hatte
ich mir den Weg vom Bahnhof zum Hotel gemerkt. Ich lief zum Hotel und
hatte die feste Absicht mir unterwegs noch was zu Essen zu kaufen.
Ich hatte echt Knast. Die Option am Bahnhof etwas zu essen und dann
ein Taxi zu nehmen schloss ich aus. Auf Gesindel hatte ich in meinem
genervten Zustand keine Lust mehr. Es kann doch nicht wahr sein.
Nichts hatte mehr auf und nach gut 20 Minuten war ich in der Nähe
des Hotels. Geil, der Blumenladen hatte noch auf. Ein gutes Zeichen,
denn wenn der noch geöffnet ist, gibt es bestimmt noch irgend eine
Kaschemme um ne Kleinigkeit zu essen. Ich lief durch die
Seitenstraßen, die Hauptstraßen hoch und runter. Hier herrschte
Totentanz. Blumen kannste kaufen, was für den Magen findest du
nicht. Ewig blöde Stadt!! Im
Hotel angekommen machte ich mich genervt ins Zimmer. Mein Heimweg
dauerte etwas über 2 1/2 Stunden. Herzlichen Glückwunsch!
Schnell noch mal die Nachrichten auf dem Handy gecheckt. Ohh, die
englische Brut ist schon lange im Bett. Ich war an diesem Abend wohl
der einzige in dieser verdammten Stadt der hungrig ins Bett ging.
Zumindest fühlte sich es so an. Der Durst konnte mittels Minibar
gestillt werden. Aus Rache würde ich es beim Check Out am kommenden
morgen aber nicht angeben. Habt ihn nun davon, ihr Römer.
It was biblical!